Derby Fieber in Oranienburg MOZ Bericht

OFC-Anhänger fiebern Derby entgegen

Oranienburg (af) Das Stadtderby in der Fußball-Brandenburgliga zwischen dem Oranienburger FC und TuS Sachsenhausen am Sonntag (14 Uhr) ist auch ein Duell der Fangruppen. Die OFC-Anhänger haben sich zur Unterstützung ihres Teams wieder etwas Besonderes einfallen lassen.

© Karsten Schirmer
Stimmungsmacher: Die Anhänger des Oranienburger FC Eintracht legen bei Heimspielen große Kreativität an den Tag und sorgen immer für eine gelungene Choreografie.
Derbyzeit ist auch immer eine schlaflose Zeit. Zumindest für Tobias. Das Mitglied des Oranienburger Fanklubs findet schon einige Nächte vor dem „Spiel der Spiele“ nur schwer in den Schlaf. „Ich bin immer total aufgeregt und kann den Anpfiff kaum erwarten“, sagt er. Der 28-Jährige ist heimatverbunden und stolzer Anhänger des OFC. Zusammen mit seinen Mitstreitern wird er mit Trommel, Zaun- und Schwenkfahnen die Mannschaft von Trainer Hans Oertwig bedingungslos anfeuern. „Wir wollen neunzig Minuten alles geben und richtig Lärm machen“, verspricht Tobias.

Dass das Derby für ihn und die anderen Anhänger immens wichtig ist, macht er unmissverständlich klar. „Wenn wir TuS schlagen, wäre alles Negative in dieser Saison für uns vergessen.“ Ein Derby-Erfolg sei mehr wert, als vier weitere Siege. Aus seiner Abneigung gegen den finanzstarken Ortsrivalen macht er keinen Hehl. „Mich stört bei einigen Spielern von Sachsenhausen die Arroganz“, sagt Tobias. Beim Hinspiel hätten die TuS-Akteure die OFC-Schwenkfahne weggetreten. Die Fans des Konkurrenten nimmt er aber von solchen Aktionen ausdrücklich aus. „Die sind alle korrekt.“

Auch wenn die Emotionen mal hochkochen, eines ist für den Fanklub-Chef des OFC aber klar: Beleidigungen und Beschimpfungen gegen TuS-Anhänger oder Spieler wird es nicht geben. „Wir wollen fair bleiben und lassen uns durch irgendwelche Dinge auch nicht provozieren.“

Auch wenn der Fanklub des Oranienburger FC Eintracht derzeit nur über vier Mitglieder verfügt, so kann er doch hoffen, dass der eine oder andere Unterstützer hinzu kommt. „Trainer Hans Oertwig hat mir versprochen, dass er die Jugendspieler ansprechen und sie bitten wird, uns für das Duell mit TuS zu helfen“, weiß Tobias.

Dass sein OFC das Spiel am Sonntag gewinnen wird, steht für ihn fest. „Ich kann ja schlecht gegen meinen eigenen Klub tippen. Daher gehe ich von einem 3:1 aus.“ Sollte dieses Ergebnis so oder so ähnlich eintreten, hat Tobias ein Überraschungs-Banner parat. „Es ist lustig und etwas zum Schmunzeln“, verrät er.

Auch die TuS-Fans werden einmal mehr Präsenz zeigen. „Wir machen zwar etwas, aber spontan“, sagte Steven Bergmann. Ein paar Banner werden in jedem Fall wieder mit von der Partie sein.

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Mädchenfußball beim Oranienburger FC

Trölenberger Trio zieht an einem Strang

Beitrag von MAZ Redaktion

Die Kleinen ganz Groß: Die E- und B-Juniorinnen des Oranienburger FC.
Die Mädels vom Oranienburger FC mit ihrem Trainer- und Betreuerteam Katja und Maik Trölenberg. © Privat

Die Mädels vom Oranienburger FC mit ihrem Trainer- und Betreuerteam Katja und Maik Trölenberg.

 Die Kleinen ganz Groß – so lautet die neue Wochenrubrik beim MAZ Sportbuzzer. Diese Woche stellen wir die Mädels vom Oranienburger FC vor, und das ist eine echte Familiengeschichte.

Katja Trölenberg ist ausgemachter Familienmensch mit großem Sinn für Humor. Den braucht sie auch, ebenso wie starke Nerven, wenn es raus zu ihren Mädels vom Oranienburger FC geht. Dort muss die Trainerin der E-Juniorinnen auch hin, wenn sie den Rest ihrer Familie zu Gesicht bekommen will: Ehemann Maik coacht die U17-Juniorinnen des Vereins, bei denen Tochter Antonia (14) kickt. Der Mädels-Nachwuchs des Vereins aus dem Landkreis Oberhavel ist fest in Trölenberger Hand.

Mädels zu finden, die Fußball spielen können, ist nicht einfach

Mit viel Herzblut und Engagement hat das Ehepaar beim OFC etwas aufgebaut, wenngleich die Bedingungen nicht immer einfach sind: „Mädels zu finden, ist nicht schwer. Aber Mädels zu finden, die Fußball spielen können ist nicht einfach. Bei den Größeren werden in diesem Alter auch langsam andere Dinge interessanter als der Sport“, berichtet Katja Trölenberg. Zusätzlich sorgen andere Vereine für Konkurrenz. In dieser Saison gilt es, die Liga mit einem sehr kleinen Kader zu bestreiten: „Bei den B-Juniorinnen sind wir 13 Mädels. Aber alle kommen regelmäßig zum Training und zu den Spielen“, ist Trölenberg stolz. Das liegt sicher auch am starken Teamzusammenhalt. Der macht die Mannschaft einfach besonders, sind sich alle drei Trölenbergs einig. Entmutigen lassen sich die gebürtigen Oranienburger von den Umständen ohnehin nicht, „dafür haben wir viel zu viel Spaß an dem, was wir machen“.

Mit Tochter Antonia fing es an

Zum Fußball brachte Tochter Antonia ihre Eltern einst: „Sie begann in der 1. Klasse mit dem Kicken. Wir Eltern waren immer dabei, bis man uns irgendwann fragte, ob wir nicht als Trainer einsteigen wollen“. Es ist der typische Weg, den viele Trainer und Betreuer im Nachwuchsbereich erleben. Die einstige Handballerin Trölenberg („Bis zur Lehre habe ich gespielt. Dann lernte ich meinen Mann kennen, und wenn ich ihn sehen wollte, musste ich auf den Fußballplatz“, lacht sie.) geht im Kreise ihrer Fußball-Mädels heute voll auf: Sie coacht die E-Juniorinnen des OFC und nimmt mit ihnen in dieser Saison erstmals am Spielbetrieb (Turnierserie des FLB) teil. Bei den B-Juniorinnen steht sie als Betreuerin hinter dem Team. Für Ehemann Maik läuft es umgekehrt: Er coacht das B-Juniorinnen-Team und hält seiner Gattin als Betreuer der kleinen Kickerinnen den Rücken frei. Und Tochter Antonia? Kickt bei den B-Mädels im Angriff und findet das familiäre Fußball-Trio eigentlich ganz cool. Wenngleich „Papa schon ein strenger Trainer ist. Er hat halt gute und schlechte Tage“, schmunzelt sie. Dass sie ihr liebstes Freizeithobby mit den Eltern teilt? Naja, „ich kenn es gar nicht anders“, so die 14-Jährige.

 

Der Spaßfaktor spielt bei den Oranienburger B-Juniorinnen eine große Rolle.

Spaßfaktor hat Priorität

Um „die goldene Ananas“ spielen die Oranienburger Kickerinnen in der B-Juniorinnen Landesliga nicht mit. Darum geht es dem Trainerteam jedoch auch nicht. „In erster Linie sollen die Mädels Spaß am Fußballspielen haben.“ Mit fünf Mädels begann sie das „Familienprojekt“ vergangenes Jahr nach dem Wechsel zum OFC. „Heute haben wir in beiden Mannschaften insgesamt 30 Mädels“, ist die 36-Jährige stolz. Beim OFC, für den Schwiegervater Jürgen und Ehemann Maik viele Jahre selbst die Töppen schnürten, fand sie auf der Suche nach einem neuen Verein großen Rückhalt. Insbesondere bei Jugendwart Mario Siggel: „Wir haben bei Null angefangen, hatten kaum Trainingsmaterial und nur einen uralten Trikotsatz. Mario Siggel, der die Sportkneipe des OFC führt, hat uns einen neuen Trikotsatz und Trainingsutensilien gesponsert“, berichtet die Trainerin.

Kleine Ziele stecken

Beschwerlicher ist der Saisonverlauf. Bei den kleinen Kickerinnen fielen „etliche Turniere aus, weil viele Mannschaften abgemeldet haben. Es wird halt immer schwieriger für die Vereine, Mannschaften zusammen zu bekommen.“ Umso größer war der Jubel beim Oranienburger Nachwuchs, als sie bei ihrem allerersten Turnier überhaupt sogar punkteten. Drei von vier Spielen gingen verloren, aber ausgerechnet gegen den FFC Turbine Potsdam siegte der OFC: „Das 2:0 war ein echtes Highlight“, schwärmt Trölenberg. Schwerer haben es die B-Juniorinnen: „Sie verlieren öfter zweistellig. Ich nehme mir das dann sehr zu Herzen, aber die Mädels sehen das gar nicht so ernst. Sie haben trotzdem Spaß.“ Höhepunkt für die Teenagerinnen war der 1:0-Sieg beim FSG Falkensee. „Es war ein schwieriges Spiel, welches wir ehrlich gewonnen haben“, blickt Katja Trölenberg auf das Spiel zurück, welches die ersten und bislang einzigen drei Punkte brachte. Als Saisonziel gibt Maik Trölenberg, der im Berufsleben als Servicetechniker tätig ist, für sein Team „den vorletzten Tabellenplatz“ aus. „Und eine Tordifferenz von weniger als -100.“ Und bei den E-Juniorinnen? „Ein Turnier mal als Dritter abschließen. Den vierten von fünf Plätzen haben wir ja schon erreicht“, so seine Frau.

Karnevalsverein?

Viel Zeit für andere Hobbies bleibt der 36-Jährigen Servicekraft nicht, sie ist schon wieder auf dem Sprung. „Heute gibt es bei uns eine Sondereinheit. Wir absolvieren eine Tanzstunde beim Karnevalsverein.“ Die sportlichen Beweggründe dafür sind nachrangig, in erster Linie geht es um die gemeinsame Unternehmung und den Teamgeist. Und um den Spaß an der Sache. Der hat bei Trölenbergs Fußballprojekt eben einfach immer Priorität.

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