Malanowski: „Einfach nur geil“

Interview mit OFC-Kapitän Jerome Malanowski

Mit viel Glück, aber auch dem puren Siegeswillen bis zum Abpfiff haben die Brandenburgliga-Kicker des Oranienburger FC Eintracht einen ganz wichtigen Dreier eingefahren. Nach Gelb-Rot für Paul Fleischer mussten die Kreisstädter bei Aufsteiger Schwarz-Rot Neustadt 56 Minuten lang in Unterzahl spielen. Am Ende nutzte Alexander Schütze einen krassen Patzer vom gegnerischen Torwart zum umjubelten Siegtreffer in der 88. Minute. OFC-Kapitän Jerome Malanowski strahlte demnach beim anschließenden Interview mit Sportredakteur Gunnar Reblin bis über beide Ohren.


Jerome MalanowskiVersuchen Sie doch mal in Worte zu fassen, wie sich dieser Sieg anfühlt?
Einfach nur geil. Oder wie würde es Bayerns Trainer Pep Guardiola sagen, einfach super, super.

Wie kam es dazu, dass Sie in der 17. Minute als Innenverteidiger im gegnerischen Strafraum auftauchten und zur 1:0-Führung trafen?
Wir hatten es im Vorfeld so besprochen, dass ich auch mal vorne mit reingehen soll. In dieser Situation hat es prima funktioniert.

Sie waren gar mit dem schwächeren linken Fuß erfolgreich?
Ja, ein Wahnsinns-Hammer von mir. Der Ball zappelt jetzt immer noch im Netz (lacht). Spaß beiseite. Die Lücke war da, ich kam zum Abschluss, drin das Ding. So soll es sein. Das Zuspiel von Alexander Schütze zuvor war klasse.

Dann stand der OFC aber plötzlich nur noch mit zehn Mann auf dem Feld. Was sagt der Kapitän zur Gelb-Roten Karte für Teamkollege Paul Fleischer?
Das war ein bisschen wie Schülermannschaft. Schon bei seiner ersten Gelben Karte geht er einfach zu ungestüm in den Zweikampf. Vor dem Platzverweis muss er, mit dem Wissen verwarnt zu sein, einfach wegbleiben. Da muss Paul als junger Spieler draus lernen. Aber wir haben es anschließend mit einem Mann weniger gut gemacht. Bekanntlich ist es ja für den Gegner in Überzahl nicht unbedingt einfacher.

Welche Marschroute wurde in der Kabine für die zweite Halbzeit ausgegeben?
Zunächst einmal, sicher zu stehen, die Räume eng machen, aber sich auf keinen Fall einigeln. Und nach vorne wollten wir mit unseren schnellen Offensivleuten immer mal wieder Nadelstiche setzen.

Der entscheidende Stich gelang spät in Person von Alexander Schütze. Hatte sich der OFC das Quäntchen Glück zuvor erarbeitet?
Ich denke schon. Nach der 2:1-Führung (62.) haben wir leider postwendend (70.) das 2:2 bekommen. Halten wir den Vorsprung ein wenig länger, wäre Neustadt wohl noch nervöser geworden. Aber ganz klar, das Siegtor für uns fällt glücklich. Der Keeper (Kevin Apitz, d. Red.) haut nach einem Einwurf über den Ball. Ein Stück weit war dieser Fauxpas aber auch provoziert, weil Alexander Schütze den Torwart gedankenschnell anlief.

Eine abschließende Frage: Was ist im nächsten Spiel in Teltow für den OFC drin?
Ich hoffe, dass wir nachlegen können. Dann könnte uns der Sprung ins gesicherte Mittelfeld gelingen. Der Sieg gegen Neustadt war Balsam für die Seele. Die Partie gegen Schlusslicht Teltow ist aber eine neue, erneut harte Prüfung.