Punkt der Moral!

RSV Eintracht 1949 – Oranienburger FC Eintracht 3:3 (3:1)

von Ralf Leiskau

RSV: Schulze – Bensch, Bitzka, Maschmann (81. Langleist) – Hetzschold, Ch.-D. Ring, Hörster, Harjehusen (73. Wüstenhagen), Lenz, Tietz (88. Mayer) – Fritzlaff
OFC: Schrobback – Witte, Hessler, Malanowski, Grüning – Knaack, Frederic Schütze – Meyer (46. Voß), Pritzel, Völkel – Alexander Schütze (59. Nassar),

Schiedsrichter: Reisener (Eisenhüttenstadt)
Zuschauer: 35 Sportplatz – Stahnsdorf, Heinrich-Zille Straße

Torfolge: 1:0 (1.) Fritzlaff, 2:0 (9.) Fritzlaff, 3:0 (33.) Tietz, 3:1 (45.) Malanowski, 3:2 (69.) F.Schütze,
3:3 (90.+1.) Malanowski

Gelbe Karten: Hetzschold, Bengsch, Hörster, Maschmann, Tietz (alle RSV) –
Hessler, Knaack, F. Schütze, Meyer, A.Schütze (alle OFC)
Beste Spieler: Fritzlaff, Tietz (RSV) – Malanowski, Völkel, Voß (alle OFC)

Unmittelbar nach dem Schlußpfiff lagen sich die Oranienburger freudestrahlend in den Armen und feierten den Punktgewinn wie einen gefühlten Sieg. In der Nachspielzeit hatte OFC-Kapitän Jerome Malanowski per Kopf in einem schon verloren geglaubten Spiel noch den Punkt gerettet. Von diesem nicht mehr für möglich gehaltenen Punktgewinn schienen die Gäste jedoch kurz vor dem Pausenpfiff meilenweit entfernt zu sein. Denn das gastgebende Schlusslicht fand sich zumindest in der ersten Hälfte wesentlich besser mit den widrigen Verhältnissen ab und profitierte zudem von einem Blitzstart. Schon nach 43 Sekunden war es Julian Fritzlaff der OFC-Torhüter Nick Schrobback nach einem mißglückten Abwehrversuch zum ersten Mal überwand. Nur 8 Minuten später war es wieder Fritzlaff der keine Mühe hatte eine vom OFC nicht verhinderte Eingabe von Askar Harjehusen zum 2:0 zu verwerten. In dieser Phase musste man echt Angst um die Gäste haben, die bis dahin überhaupt keine Einstellung zu den äußeren Einflüssen fanden, wie es auch OFC-Interimstrainer Enis Djerlek nach Spielende anmerkte. Hinzu kam das der RSV weitere gute Gelegenheiten durch Julian Fritzlaff (12.) und dem Ex-Oranienburger Fabian Lenz (17.) leichtfertig verspielte. Und als nach einer guten halben Stunde Patrick Tietz, allerdings aus leicht abseitsverdächtiger Position, die Führung ausbaute, gaben nur noch die wenigsten der anwesenden OFC-Fans einen Pfifferling auf ihr Team. Doch mit dem Pausenpfiff begann der Hoffnungsfunke der Gäste wieder zu glühen. Eine Freistoßeingabe von Timothy Pritzel verlängerte Erik Hessler per Kopf zu Kapitän Jerome Malanowski, der das Leder über die Linie drückte. Nach dem Wechsel sah man dann einen OFC mit einer ganz anderen Körpersprache. Nun wurde die eigene Spielweise endlich dem schneebedeckten Bodenverhältnissen angepasst und der Platzbesitzer sah sich nun in die Defensive gedrängt. Doch fast wären die nun ansehnlichen Bemühungen der Gäste wie eine Seifenblase zerplatzt. Aber OFC-Torhüter Nick Schrobback hielt in der 65.Minute sein Team im Spiel als er einen Foulstrafstoß von Dwayne Bensch parierte. Das war der Knackpunkt im Spiel, meinte nach dem Ende auch RSV-Trainer Marcel Miserius. Und nur 3 Minuten später holte der OFC zum Gegenschlag aus als Frederic Schütze einen indirekten Freistoß von Sebastian Knaack, den RSV-Torhüter Niclas Schulze nach vorn abwehrte, zum Anschlußtreffer abstaubte. Mit dem Schlußpfiff gelang den mit einer tollen Moral aufwartenden Gästen dann tatsächlich noch der nicht mehr für möglich gehaltene umjubelte Ausgleichstreffer.